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Berlin (ots)
Dass bei dem am vergangenen Samstag beendeten Hungerstreik von Aktivistinnen und Aktivisten im Klima-Protestcamp im Berliner Regierungsviertel weitere Menschen aus Solidarität mitgehungert haben, hat nach Ansicht des Protestforschers Simon Teune „schon fast etwas Religiöses, sich als Teil der Gruppe und im Einklang mit sich selbst zu verstehen“. Das sagte der wissenschaftliche Mitarbeiter der Potsdamer Instituts für transformative Nachhaltigkeitsforschung IASS im Interview mit der in Berlin erscheinenden Tageszeitung „nd.Der Tag“ (Freitagausgabe).
Er würde den Hungerstreik, der nach einer Gesprächszusage des SPD-Kanzlerkandidaten und Wahlsiegers Olaf Scholz beendet wurde, nicht als erfolglos bezeichnen, obwohl das ursprüngliche Ziel nicht erreicht worden ist. „Es ist immer ein strategisches Ziel, durch den Hungerstreik die öffentliche Debatte anzuschieben, den Druck zu erhöhen. Das ist mit Sicherheit gelungen“, so Teune.
Er nannte die Klimagerechtigkeitsbewegung „erstaunlich reflektiert“. Vor dem Hintergrund, dass sie eine gesellschaftliche Transformation in einem sehr kleinen Zeitraum verlange, sei es „umso erstaunlicher, dass Gewalt bislang nicht ins Spiel gebracht wurde“. Bei den Aktionen der Initiative Ende Gelände gebe es klare Grenzen durch einen Aktionskonsens, der Eskalationen von Seiten der Protestierenden ausschließt. „Das ist etwas Besonderes in der Geschichte sozialer Bewegungen. Deshalb ist es eigentlich ironisch, dass Klimaaktivist*innen immer stärker kriminalisiert werden“, stellte Teune fest.
„Eine mögliche Entwicklung ist tatsächlich eine Form der Radikalisierung in die Gewalt, wenn sich politisch nicht viel ändert“, prognostizierte der Soziologe. Zum jetzigen Zeitpunkt halte er das allerdings für nicht sehr wahrscheinlich, so Teune weiter.
Original-Content von: nd.DerTag / nd.DieWoche, übermittelt durch news aktuell
Original Quelle Presseportal.de
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Original Quelle by Wertheim24.de
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